Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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NEUIGKEITEN - 16. Mai 2001

Am 9. Mai, also vor gut einer Woche, stieg ich in Frankfurt in einen Flieger der mich wieder in Richtung Neuseeland bringen sollte. Hat er auch gemacht. In Singapur bin ich allerdings für zwei Nächte ausgestiegen, denn die Non-Stop Tour nach Neuseeland (ca. 30 Stunden) habe ich schon mal mitgemacht; und nochmal muß ich das nicht erleben.

In Singapur war es dermaßen heiß (oder ich war die Hitze dermaßen nicht gewöhnt), daß ich die meiste Zeit in meinem air-con Hotelzimmer lag und mich meinem jetlag hingab. Ich war nicht sehr aufnahmefähig oder unternehmenslustig. Ich hatte eigentlich vor mir endlich mal den Zoo anzutun, doch die allgemeine Schlaffheit untergrub diesen Plan. Wahrscheinlich liegt es daran, daß ich solo unterwegs bin - Stef muß ab zu auch mal an ihr eigenes Studium denken.

Am 12. Mai machte ich mich schon früh zum Changi Airport auf und ließ die letzten Stunden bis zu meinem Abflug in der Transitlounge dahinplätschern. Einige Stunden später senkte sich der Airbus mit mir an Bord über den neuseeländischen Alpen, die in dichten Wolken lagen zum Landeanflug auf Christchurch.


Landeanflug auf Christchurch: ein Blick nach Westen über die Canterbury Flats zu den Südalpen

Die Zollkontrolle waren erwartungsmäßig verschärft: wenn sich Neuseeland die Maul-und-Klauneseuche einfängt ist das Land erledigt. Also eingehende Befragung ob es irgendwelche dreckigen Schuhe, Zelte, was-auch-immer gibt, ob man in letzter Zeit auf einer Farm war und so weiter. Das ganze erfuhr eine neue Brisanz, da mein Flug zu 95% mit Chinesen besetzt war, die größtenteils kein Englisch sprachen. Dementsprechend mußten die braven Zöllner und Zöllnerinnen alles geben. "Do you ... yes you ... uh-huu ... yes ... is that your daughter? Your DAUGHTER? ... Okay. Do you OR your daughter ... you and you ... yes ... do you two guys ... what? ... no you and you ... have any used tramping boots or a used tent ... hu? ... oh yeah I thought so ... ohmigod ... ah ... boots? you understand 'boots'?..."

Es dauerte gut anderthalb Stunden um durch den Zoll zu gelangen. In der Ankunftshalle schaltete ich mein tolles Handy ein und bimmelte Stef aus dem Bett (es war mittlerweile 1 Uhr Nachts in Deutschland). Erstaunt erfuhr ich, daß sie früher am Tag mit Dave telefoniert hatte. Der hatte ihr gesagt, daß er mich wie verabredet um 3 Uhr nachmittags in Christchurch abholen würde. Ich verzog das Gesicht. Es war elf Uhr vormittags. Nach einem Anruf auf Dave's Handy war klar, daß er sich doch eines Besseren besonnen hatte und auf dem Weg war. Der Rest war eine endlose Fahrt durch dichten Nebel nach Oamaru.

Und seitdem ist alles wie es schon in Kiel war: ich sitze den ganzen Tag vor meinem Notebook und hacke in die Tasten - ich sitze nach wie vor an der endlos Arbeit der Auswertung der TDR Daten. Eben diese Arbeit war es auch, die mich in den letzten Tagen und Wochen davon abgehalten hatte Irgendwelche Updates auf diesen Webseiten zu machen - wenn man 8 Stunden täglich an einem miesen DOS-Programm hackt, hat man einfach keine Lust mehr... Mal ganz davon abgesehen, daß diese Arbeit auch die ideale Methode ist, um zu vermeiden, daß irgendetwas Interessantes oder Aufregendes passiert. Und damit diese Seite nicht nur aus Text besteht, kommt jetzt ein Screenshot von dem DOS-Programm, daß mir momentan den letzten Nerv raubt:


Andive - das mieseste Program zur Auswertung von Pinguintauchdaten

Und diesen Bildschirm sehe ich täglich 8 und mehr Stunden. Au weia...