Es wird Sommer (ich sag' das ganz leise, damit
es morgen nicht wieder zu stürmen beginnt). Zu peilen
ist nichts, da Lil nicht wieder in Reichweite und Bark's
Sender ja sehr wahrscheinlich hinüber ist. Daher habe
ich mich heute in unsere Kayak geschwungen und bin mal hinüber
zur Ship Cove gefahren, eben jener Bucht in der Captain Cook
auf allen drei Reisen zwischengestoppt ist - seine Lieblingsbucht.
Von Motuara Island aus sieht es gar nicht so weit aus. Im
Boot mußte ich aber feststellen, daß es sich doch
erheblich ziehen kann (besonders, wenn einem permanent die
Beine im Boot einschlafen).
Auf der Überfahrt traf ich sowohl auf eine
paar dösend-dümpelnde Baßtölpel, als
auch auf einen kleinen, ziemlich faulen Gesellen: einen Zwergpinguin.

Ziemlich klein im Pixelwust des Bildes
- ein Zwergpinguin schwimmt vor Motuara Island
In Ship Cove stattete ich dem Cook Monument (absolut
häßlicher weißer Betonklotz mit drei winzigen
Marmor Tafeln und drei rostigen Kanonen davor) den obligatorischen
Besuch ab. Und zum Beweis, daß ich wirklich dort war,
habe ich dieses Bild geschossen:

Das ganze Monument konnte ich nicht auf's
Bild kriegen...
Die Vegetation auf dem Festland - wozu ja auch
Ship Cove gehört, ich habe also folglich zum ersten Mal
seit Wochen wieder meinen Fuß auf das Festland gesetzt!
- ist doch erheblich dichter und höher als auf Motuara
Island (ein Glück). Dafür gibt es aber auch Frischwasser
ohne Ende, während wir auf der Insel unser Geschirr mit
Seewasser spülen müssen; wir bekommen im Moment
Wasserkanister aus Picton geliefert.

Das frischwasserarme Motuara Island von
der frischwasserreichen Ship Cove aus
Nach einem elend langen Rücktrip zur Insel,
erfuhr ich, daß Hotte während der Nestchecks Wale
östlich von Motuara Island gesehen hatte (jedenfalls
vermuten wir, daß es Wale waren - er hatte weder Lesebrille
noch Fernglas dabei).
Ach so, ja, forschen tun wir ja auch. Also unsere
Pinguine sind nach wie vor nicht zu hören (wie schon
erwähnt). Was uns aber wirklich ein wenig zurückwirft,
ist die Tatsache, daß wir nur weiter machen können,
wenn wir die Sender von Bark und Lil wiederbekommen.
Ansonsten würden wir riskieren, die letzten uns verbleibenden
Sender (ganze drei) - die im Moment nicht im Einsatz sind
- auch noch hier auf Motuara Island zu verlieren, so daß
wir in Oamaru einpacken könnten. Ich hoffe aber noch
ein paar Tracks dort im Dezember zusammen zu kriegen.
Ferner sind heute zwei neue Küken geschlüpft.
Und insgesamt scheint die Sterbeperiode überwunden zu
sein, denn in allen Nestern haben die Überlebenden kräftig
an Gewicht zugelegt. Den Rekord hält der schon totgesagte
Mini in EG05: er/sie war von 800 Gramm auf etwas unter
500 Gramm abgemagert, erholte sich dann langsam auf 660 Gramm
und hat in den letzten 5 Tagen sage und schreibe 400 Gramm
aufgepackt und wiegt jetzt: 1.1 Kg! Das Sterben scheint erst
mal vorbei zu sein. Ich hoffe, daß unsere Küken
jetzt bald alle flügge werden und in die große
weite Welt ziehen...
Oh, ich höre gerade kommt Hotte von einem
nachmittäglichen Paddel/Schnorchel-Trip mit einem Sack
voll Pauas zurück. Abendessen!

Unser Ernährer mit einer Stange Paua
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