Der Regen letzte Nacht war nach den trockenen
(aber oftmals kühlen - "eisekalten!" nach Hotte's
Auffassung) Tagen der letzten zwei Wochen mal wieder ganz
angebracht. Doch leider Gottes reichte das bisschen Gepiesel
doch nicht aus, um unsere knappen Frischwasservorräte
aufzufüllen. Immerhin konnten wir unseren Frühstückskaffee
mit frisch aus der Veranda-Abdeck-Plane gewonnenen und zig-mal
gefiltertem Regenwasser aufbrühen (wenn man bei Instant-Kaffee
überhaupt von aufbrühen reden darf). Das Resultat:
Plastik-Kaffee, Marke: Motuara Island Spezialaroma.

Die Filtermeister - wie reinigt man Regenwasser
von Pflanzenfusseln?
Wir sind am Ende doch in die Phase gekommen,
in der unsere Pinguin-Küken flügge werden und ihre
Bauten verlassen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte
diese Phase bereits vor zwei Wochen begonnen. Denn so langsam
bekomme ich bammel, daß wir nicht genügend geflüggte
Pinguinküken bis zum 29. November haben, um die Flügg-Alter
halbwegs vernünftig statistisch auswerten zu können.
Im Moment scheint es, als ob das gros unserer Küken 65
Tage (9-10 Wochen) und älter sind, bevor sie erstmalig
auf See gehen; in der Literatur heißt es, daß
die Zwergpinguine mit 7-8 Wochen flügge werden.
Diese Verzögerung liegt ziemlich sicher
an den katastrophalen zehn Tagen (Ende Oktober/Anfang November)
während denen fast alle Küken drastisch an Gewicht
verloren und ja etliche auch starben. Nach dieser Kalkulation
müßten in den nächsten Tagen aber auch noch
eine Menge unserer Küken ihre Bauten verlassen. Doch
wer weiß...
Sollten wir bis zum 29. November nicht mindestens
35-40 geflüggte Küken haben (siehe Box "Küken-Status")
werden wir unseren Aufenthalt auf Motuara Island womöglich
um 5 oder 6 Tage verlängern müssen. Was wiederum
eine Verzögerung unserer Peil-Aktionen in Oamaru im Dezember
zur Folge hat. Aber warten wir's ab.
Ach
ja, dann war da noch mein Paddel-Unfall. Ich war gestern mit
Stef im Schlepptau (sie lag im Neoprenanzug auf dem Deck des
Kajaks) gestern zu Hippa-Island gepaddelt, um uns mal Motuara
Islands "Anker" genauer anzusehen (Hippa Island
ist ein 150x30 Meter großes Inselchen, daß am
Südzipfel Motuaras hängt). Nachdem wir ein paar
leere Pinguin- oder Sturmtaucherbauten beäugt und den
kleinen Leuchtturm bestiegen hatten, paddelten wir wieder
gen Hütte. Der Wind hatte aufgefrischt und es herrschte
eine ordentliche Brandung. Als ich an unserem Hüttenstrand
in tosender Brandung aus dem Boot hüpfte - was vielmehr
ein fallen war, denn eine Welle zog mir das Boot unter dem
Hintern weg - knallte mir das Paddel an die Stirn. Jetzt kommt
zu den Pinguinbiß-Narben an den Händen noch eine
Paddel-Narbe auf der Stirn.
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