Zugegeben, ich habe noch niemals Pinguine aus
der Nähe gesehen, Pinguine in der Mauser meine ich. Es
ist unvorstellbar! Die Vögel geben ein derart traurigen
Anblick, daß man mit ihnen mitfühlen muß.
Die Tiere hocken apathisch, dröselig und muffelig in
ihren Nestboxen, Höhlen oder sonstigen Verstecken, bewegen
sich nicht und sind zu schlapp auch nur zu fauchen, wenn wir
nichtsahnend ein Wellblechbahnen anheben: Unter einem der
Wasserfänger für die Vogeltränken (auf dem
Track vom Observation Tower zum South Gully) fand Dave durch
Zufall einen mausernden Kandidaten, der eigentlich gar nicht
mehr wie ein Little Blue Penguin aussah - die Federn
waren zottig braun und fusselten um den Vogel herum, als bei
einem zerfetzten Kopfkissen.

Little brown penguin -
ein Zwergpinguin in der ersten Mauserwoche
In einigen Nestboxen mausern Pinguinpaare entweder
gemeinsam, oder nacheinander, so daß die Berge alter
Federn lawinenartig aus den Boxen quellen.

Federlawine in Nestbox TG05
Und trotz der Mauser, die hier auf Motuara Island
in vollem Gange ist, während in Oamaru noch Eier gelegt
werden (!), fielen uns am abend fünf unglückliche
Pinguine in die Hände, denen wir das Abendessen mopsten.
Die Magenproben, die wir nehmen konnten, scheinen auf den
ersten Blick aus ein und der gleichen Nahrungskomponente zu
bestehen: Dave und ich waren uns einig, daß es sich
hier wohl um Fischlarven handeln mußte. Genaueres wird
sich bei den Analysen in ein paar Wochen zeigen.
Um halb zwölf abends kletterten wir zum
Observation Tower hinauf. Kein Feuerwerk, keine Silvesterböller,
keine Kirchenglocken, keine Sauflieder, kein Gegröhle
- nur ein frischer southerly, Wetterleuchten im Osten
und Satelliten, die am Himmel über uns hinwegsausten.
Wir hatten eine Flasche Sekt und drei Tassen dabei und lauschten
dem Wind im Manuka.

1. Januar 2001, 00:01 Uhr - Dave und Stef
füllen sich ab

1. Januar 2001, 00:04 - ein gigantisches
Gruppenbild
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