Unser letzter Peiltest hatte es pannenmäßig wieder in sich. Was schief gehen konnte ging schief. Dabei hatte es an diesem Tag so gut angefangen. Das ist Feldarbeit...

Die letzten vier, fünf Tage hatten es in sich. Wir haben in Wind und Wetter die Insel umrundet, erkundet, erklettert und druchforstet (im wahrsten Sinne des Wortes). Das Ergebnis: wir haben insgesamt 6 Gebiete mit Pinguinbauten gefunden und haben insgesamt 30 Bauten mit brütenden Paaren oder Einzeltieren für unsere Datenaufnahme markiert...

"Desaster struck" - der norwester, der sich am Donnerstag schon ankündigte, hat zugeschlagen. Wir waren am Freitag noch in der Lage einen Pinguin zu tracken, doch in der Nacht zum Samstag brach ein gewaltiger Sturm über unserer Antenne auf Arapawa Island herein...

Nach einem sonnigen Tag gestern (was bitter nötig war) präsentiert sich der heutige Samstag wieder grau in grau. Nach wie vor ist nur unser alter Bekannter Pinguin 484 "Straddler" unterwegs. Wie lange warten die Nestboxvögel noch, bis auch sie auf Wasser gehen? In jedem Fall habe ich mir die Zeit genommen unsere Resultate von Oamaru zu vervollständigen...

Wir haben heute den Insel-Swap gemacht. Das heisst, nach fast zwei Wochen gehen Stef und ich nach Motuara Island und tauschen mit Jana und Peter, die endlich eine Dusche auf Tony's Farm nehmen können.

Pinguinarbeit. Da unsere beiden Weitreiser (Chuck & Bess) nach wie vor außer Reichweite waren, hatten Stef und ich heute Zeit Nestchecks durchzuführen, Küken zu wiegen und zwei weitere Pinguine mit Sendern auszurüsten...

Eins steht fest, an Stürmen wird hier nicht gespart. Nachdem wir gestern zwei neue Pinguine ausgestattet haben, konnten wir heute nicht Peilen, weil wir einen röhrenden southerly Sturm (zur Abwechslung mal nach all den norwestern) bekamen. Die Sturmböen haben unsere Antenne auf Motuara Island fast vom Observation Tower geblasen (Stef hat sie rechtzeitig abgebaut). Wieder keine Daten obwohl wir Pinguine draußen haben. So ein Mist! Stef und ich lagen die meiste Zeit in der Hütte im Schlafsack, Jana und Peter haben nach eigenen Angaben Karten gespielt und gelesen.

Die ersten Pinguin-Tracks sind ausgewertet. Insgesamt scheinen unsere tracks hier erheblich eleganter auzusehen, als die Tracks, die wir in Oamaru zustande brachten...

Was soll ich sagen: nachdem Stef und ich gestern wieder mit Jana und Peter die Inseln getauscht haben, hat der norwester wieder zugeschlagen. Womit haben wir das verdient? Wieso schon wieder ein schreiender Sturm? Jana und Peter sitzen auf Motuara Island in der Hütte, spielen wieder Karten und lesen wieder; Stef und ich sitzen zusammen mit Tony im Haus und essen, trinken Tee und sinnieren über das Wetter. Nur Pinguine können wir nicht tracken. Verdammt!

Auf den Sturm folgt - was sonst - ein Sturm. Die Wetterfronten jagen nur so über der Südinsel Neuseelands dahin und toben sich über den Marlborough Sounds so richtig aus. Und wir hängen mittendrin...