Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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NEUIGKEITEN - 01. Dezember 2000

Zwei Tage dauerte unsere Fahrt nach Oamaru. Wir haben uns Zeit gelassen für die 500 Kilometer (die man an einem Stück in gut 9 Stunden schafft). Denn erstens wollten wir in Kaikoura Craig (unseren Robin-Spezialisten) und Jim (unseren Saddlebacknest-suchenden Kuckuck-Experten) - wir hatten beide auf Motuara Island kennengelernt - in der Feldstation der Universität Canterbury in Kaikoura besuchen, und zweitens stand noch das nachträgliche Geburtstags-Seafood-Essen aus, welches uns Hotte versprochen hatte.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen rollte unser Wagen nach Kaikoura. Eigentlich ein Witz, daß heute wieder ein Bombenwetter herrschte, als hatte uns der Sturm gestern nur noch einmal mit Nachdruck in den Marlborough Sounds verabschieden wollen. Nach ein wenig suchen fanden wir schließlich die Edward Percival Field Station, wo wir uns mit Craig und Jim verabredet hatten. Es war kurz nach eins am Mittag und wir trafen die Forscher in voller Atkion an: sie hockten alle in Jims kleiner Wohnung, mit Nudelsalat und Sandwiches und genossen CNN-Nachrichten in der Flimmerkiste (Gore vs. Bush). Der Tag der Ornithologen war eigentlich schon gelaufen, denn sie hatten sich am frühen Morgen in den Busch (ihr Forschungsgebiet ist ein abgelegener Manuka-Wald etwa eine viertelstunde außerhalb Kaikouras) gestürzt und nach Nestern für ihre Forschugsprojekte Ausschau gehalten.


Nachdem wir eine ganze Weile über unsere Erlebnisse auf Motuara Island berichtet hatten, zeigte uns Craig ein Zimmer mit Doppelstockbetten. Dann ging er zurück an die Arbeit (mehr Essen, nehme ich an). Im weggehen meinte er noch über die Schulter, daß wir uns das Panorama der Kaikoura Ranges vor der Feldstation nicht entgehen lassen sollen; so (relativ) wolkenlos wäre es nur selten zu sehen:

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Stef, Hotte und ich wanderten den Nachmittag durch Kaikoura und shoppten. Wie cool das ist, nach drei Monaten ohne Geldausgeben wieder Sachen zu kaufen - man achtet kaum auf den Preis, weil man sich denkt "was soll's, ich habe in den letzten 3 Monaten eh nix ausgegeben". Abends dann ein feudales Abendessen auf Hottes Kosten (er mußte drei Jahre warten, bis er endlich das heißbegehrte neuseeländische Fischessen erleben durfte; 1997 war er nicht über Fish & Chips hinausgekommen) und zum Abschluß noch mit den Forschern der Feldstation in einen Pub.

Heute morgen, nachdem uns Craig und Jim in aller Herrgottsfrühe eine Führung durch ihr Forschungsgebiet bescherten - aus ortnithologischer Sichte ein ergiebiges Unterfangen (wir sahen: Silvereyes plus Nest, Fantails im Nest, Rifleman in der Nestbox, Tuis, Bellbirds, Grünfinken und was ich noch alles vergessen habe) - sagten wir Good-Bye und machten uns auf den Weg nach Oamaru, wo uns Dave Houston schon erwartete. Und hier sind wir jetzt. Dave hat uns angeboten in seinem Haus zu wohnen - und dort rödelt jetzt eine Waschmaschine nach der anderen. Wir werden nicht viel Zeit vertrödeln, morgen bauen wir die Antennen wieder auf - weiter geht's!