Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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NEUIGKEITEN - 03. Januar 2001

Wir haben Motuara Island endgültig hinter uns gelassen. Ein wenig wehmütig waren wir, als Tony Tristram uns gestern mittag von unserer Pinguin-Insel abholte. Die verwaiste Hütte, die drei Monate lang unser Zuhause war, wartet nun auf neue Bewohner: Kiwi-Leute, Saddlebackforscher oder weitere Pinguin-Freaks. Wir hatten eine prima Zeit dort.


Die Motuara Island Hütte nachdem wir unser Gerümpel entfernt haben

Wir verluden unsere Ausrüstung und Gepäck auf die Toni Maree, Tony's frisch gestrichenes Boot. Und kletterten an Bord.


Stef belädt Tony's Boot

Das Wetter war sommerlich, zwar bließ ein straffer southerly, doch die Bedingungen wären optimal zum tracken gewesen. Leider würden dabei nur langweilige Tracks zustande kommen - die meisten Pinguine sitzen in den Bauten und mausern...


Ein letzter Blick nach Motuara Island, bevor die Toni Maree Long Island umschifft

Gestern nachmittag kletterten Stef und ich mit Dave ein letztes Mal zu unserer Antennenposition auf Arapawa Island hinauf. Der Queen Charlotte Sound lag unter einer diesigen Decke. Motuara Island präsentierte sich uns so, wie wir die Insel lange Peil-Stunden an der Arapawa-Antenne vor uns hatten. Am Abend gab es ein Abschieds mutton roast in Tony's Haus, bevor wir drei uns in unser sleep-out zurückzogen...


Unser sleep-out und die Onauku Station

Heute vormittag führte uns Tony zu den Headworks: einem kleinen Staudamm in einer Regenwald-Schlucht, der Tony's Wasserkraft-Generator speist. Zusammen mit den Hunden Jack ("BAD JACK!"), Ted und Bess wanderten wir mit einem echten "Kiwi Bloke" durch die Ginsterhügel.


Stef und Tony mit den Hunden - links in schwarz und weiß: Jack, der eine weiteren 'Jack Attack' ausheckt

Der Staudamm war so beeindruckend, daß ich ihn nicht fotografierte. Dave, Stef und ich folgten dem Bach, der den Damm speiste zum Meer hinab. Der Weg war zum Teil abenteurlich steil. Doch richtig gefährlich wurde es, als wir uns einer Wand von tödlichem (im Ernst!) ongaonga Nesseln gegenüber fanden. Mit Müh und Not entkamen wir der nesseligen Falle!


Stef im Angesicht des Todes (ongaonga Nesseln) - Dave sucht nach einem Ausweg

Dem Ende in dichten ongaonga Nesseln entkommen, mußten wir feststellen, daß auf der anderen Seite eine weitere Gefahr lauerte! Jack ("BAD, BAD JACK!!! YOU'RE A BAAAD DOG!!") preschte auf uns zu und setzte zu einer letzten JACK ATTACK an, die uns prompt von den Beinen holte...


Ein letztes Mal: JACK ATTACK!!!

Am frühen Nachmittag begannen wir unser Gepäck und unsere Ausrüstung zu Steg zu schleppen. Und pünktlich wie ein Uhrwerk, um drei Uhr nachmittags, kam Ken mit dem Mailboot. Wir verabschiedeten uns von Tony und kletterten an Bord des Mailboots, das uns vorbei an Long Island und unserem Motuara Island, über Ship Cove, die Resolution Bay und das Endeavor Inlet nach Picton zurückbrachte.

Damit ist unser Marlborough Sounds Abenteuer beendet. Zurück bleiben Tony Tristram und seine Hunde, Ken und sein Mailboot, der norwester und die southerlies - und die Pinguine von Motuara Island. Ich hoffe die kleinen Kerle nehmen es uns nicht krumm, daß wir ihnen drei Monate lang auf den Wecker gefallen sind...