Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
2000
APRIL
MAI
JUNI
JULI
AUGUST
SEPTEMBER
OKTOBER
NOVEMBER
DEZEMBER
2001
JANUAR
FEBRUAR
MÄRZ
APRIL
MAI
JUNI
JULI
NEUIGKEITEN - 11. Oktober 2000

Ein weiterer Tag mit Nestchecks. Einige Kuiositäten gibt es zu berichten. Im East Gully haben wir heute einen Pinguinbau mit drei fast ausgewachsenen Küken gefunden. Die ganzen letzten Wochen machte uns der Bau EG03 Probleme, weil wir schlecht oder gar nicht an die Küken heran kamen. Heute schaffte ich es zum ersten mal alle Küken aus dem Bau zu wurschteln.


Schritt 1: "Wo sind den die kleinen?"

Schritt 2: An-den-Füßen-aus-dem-Bau-ziehen
für Fortgeschrittene

Schritt 3: Pinguin mit Halbglatze (ausfallende Daunen) halten
und den Geruch der Guano-verkrustenden Arme ignorieren...

Auf letzten Bild oben ist zu sehen, zu welchem Preis ich an die drei fast komplett ausgewachsenen Küken gelangte: der Bau ist ziemlich schmal und windet sich tief in die Erde. Und der Tunnel bis zur Wohnhöhle ist mit einem Gemisch aus Wasser, Modder und eine dicken Schicht Pinguinmist bedeckt. Das Zeug stinkt zum Himmel (wie im übrigen auch die Küken) und trocknet ziemlich schnell auf der Haut.

Als ich endlich zwei Küken aus dem Bau hatte, entdeckte ich einen weiteren Pinguin weit hinten in der Höhle. Ich tastete den Vogel ab und dachte, daß das Tier für einen ausgeachsenen Pinguin ein ziemlich flauschiges Bauchgefieder hat. Ich zog den Vogel aus dem Bau und hielt einen weiteres mauserndes Küken in der Hand.

Ein Bau mit drei Küken, die drauf und dran sind auf See zu gehen. Und das während an anderen Stellen die Pinguine Probleme haben ein Küken durchzubringen. Irre! (Wofür man sich als Pinguinforscher so alles begeistern kann...)

Hier sind noch ein paar weitere Fotos, die ich auf unserem Nestcheck-Trip ins East Gully mit der Digital-Kamera geschossen habe:


Stef beim Abstieg ins East Gully


Das Küken (25 Tage alt) aus EG06 wird zum wiegen aus dem Bau geholt


Um einen Pinguin aus dem Bau zu holen, stecke man zunächst den Arm tief in die Erde...


... zum Wiegen schaue man konzentriert auf die Federwaage...


... und zum Größenvergleich nehme man Augenmaß.