Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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KÜKEN-STATUS
Motuara Island
Nester: 62
OK
Flügge
R.I.P
37
14
40
Stand: 14.11.2000
NEUIGKEITEN - 15. November 2000

Wir können also noch einmal peilen: letzte Nacht gelang es mir Bark, den Träger unseres 484-Senders vor seiner Höhle einzufangen. Es war eine echt kniffelige Kiste, das kann ich aber sagen! Bark's Höhle ist unweit unserer Hütte an einem zum Meer ziemlich steil abfallenden Hang. Es gibt zwar genug Bäume und Büsche, um sich fest zu halten, doch dummerweise ist der Boden mit morschem Geäst und Laub bedeckt, so daß es schwer ist sich anzuschleichen. Das ganze dann auch noch in absoluter Dunkeltheit zu machen ist nicht unbedingt eine leichte Aufgabe. Ich hangelte fast zehn Minuten in absoluter Dunkelheit an dem Hang, um eine Distanz von 15 Metern zu überbrücken, bevor ich nah genug war, um schnell meine Lampe anzuschalten und Bark zu greifen, der sichtlich verdattert in meine Arme gelaufen kam...

Bark's Sender hat zwar ein Leck, dürfte aber mit einer neuen Batterie wiederbelebt werden können. Das heißt, wir können es also riskieren einen weiteren Sender zum Einsatz zu bringen. Da wir im West Gully gerade zwei frisch geschlüpfte Küken haben, wollen wir dort den Sender morgen, am 16. November, nocheinmal einsetzen. Wenn alles gut geht, werden Stef und Hotte morgen mit Tony nach Arapawa Island fahren, so daß wir noch einmal für ein paar Tage peilen werden... bzw. zu peilen hoffen, denn bislang hat es ja nicht ein einziges Mal ohne Zwischenfälle geklappt (Sturm oder Sender kaputt).

In jedem Fall geht es am 29. November wieder in die Zivilisation. Kim wird uns mit der Kiore wieder aufsammeln. Ich hoffe, daß wir bis dahin über das Schicksal unserer Küken Bescheid wissen...

Einen etwas unglücklichen Zwischenfall gibt es noch von Hotte zu berichten. Er machte sich heute morgen in gumboots auf den Weg Wasser aus dem Meer (zum Spülen) zu besorgen. Der Abstieg zum Strand ist etwas kniffelig, da es über einen ziemlich glitschigen Stein zu klettern gilt. Hotte hat sich neulich schon einmal nasse Füße geholt, als er auf einem mit Meersalat überwachsenen Felsen ein wenig ins schliddern geriet und behende in die Fluten hüpfte. Nun, heute war es nicht der Meersalat, heute war es ein Ast, der dem Gewicht unseres Seniors nicht gewachsen war. Etwas unfreiwillig warf sich dieser (also der Senior, nicht der Ast) der Länge nach vom Stein in die Fluten. Eine etwas unelegante, nichtsdestotrotz effektive Methode eine Ganzkörperwäsche mit einem Durchspülen der müffeligen Klamotten zu verbinden, wie ich meine...

Aber wir wollen nicht lästern. Schließlich sind wir später alle naß geworden, als sich ein Regenschauer in Dauerregen (Regen länger als 45 min - Quelle: Horst Mattern) verwandelte und sich so in unsere Nestchecks einmischte. So wird aber vielleicht unser Wassertank endlich wieder aufgefüllt, den wir in den letzten Wochen ja mit aus Picton angeliefertem Wasser nachfüllen mußten.

Bill Cash ist zur Zeit bei uns auf der Insel und macht Jagd auf eine Katze. Zoe Battersby von Dolphin Watch Marlborough hat vor einigen Tagen etwas vernommen, was sich wie eine Katze anhörte und jetzt ist das DOC in höchster Alarmbereitschaft: Katzen fressen Saddlebacks, Robins und kleine Kiwis (von denen erst letzte Woche drei Winzlinge wieder auf der Insel ausgesetzt worden sind) - mal von unseren Pinguine ganz abgesehen.