Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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NEUIGKEITEN - 19. August 2000

Kaum haben wir angefangen Daten zu sammeln und die ersten Pinguin-Tracks zu berechnen auch schon wieder Feierabend. Dank eines south-easterlys hat sich ein Tiefdruckgebiet über der Cook Strait festgesetzt und uns gestern (Freitag, 18.08.) einen Sturm beschert. Nicht nur, daß der Wind zu stark war um peilen zu können, auch der strömende Regen machte unseren Peilambitionen einen Strich durch die Rechnung. Also konnten wir uns nicht um unsere beiden ausgestatteten Pinguine (Primus und Primera) auf See kümmern. So ein Ärger!

Primus war gestern Abend dann im strömenden Regen und enormer Brandung mitsamt dem Transmitter in die Kolonie zurückgekehrt. Es goß vom Himmel hoch, als ich mit Dave Houston gegen 19.30 Uhr den Transmitter von dem Pinguin löste; der Transmitter saß optimal, das Tape hatte sich nirgendwo gelöst und ließ sich im Gegenteil ziemlich schwer von dem Vogel abfriemeln. Zwei Tage, seines 3-Tage-Trips haben wir somit mit unseren Peilantennen verfolgen können (Resultate).

In der letzten Nacht schlief ich schlecht. Ständig wachte ich auf und horchte, was der Sturm von sich hören ließ. Ich mußte mich nicht sehr anstrengen: der Regen prasselte ohne Pause weiter auf unseren Wohnwagen nieder und der Sturm heulte permanent weiter. Heute morgen war dann das Vorzelt unseres Wohnwagens unter Wasser. Mit langen Schritten tapste ich durch den aufgeweichten Boden zum Auto. Ich fuhr zum Dead Shark Beach, um zu sehen, ob unsere Antenne dort die Sturmböen überlebt hat. Zwischen Oamaru und Pukeuri war der State Highway 1 teilweise überflutet. Die Schafsweiden rechts und links der Straße hatten sich in große Seen verwandelt auf denen Enten durch den Regen paddelten.

Die Antenne stand noch und schien mit den Böen auch kein Problem zu haben. Der Wind war merklich schwächer als noch am Vortag. Vielleicht könnten wir mit Plastikplanen einen Regenschutz bauen und heute auf Primera peilen, die nach wie vor irgendwo da draußen auf See ist. Wir fuhren also um 10 Uhr zum Gun Emplacement und versuchten unser Glück. Doch schnell stellte sich heraus, daß der Wind, wenn auch schwächer als gestern, zu stark ist um einen Regenschutz zu bauen. Zudem soll der Wind gegen Abend wieder auffrischen.

So sitzen wir jetzt im Caravan und warten. Es fällt mir persönlich schwer die gute Laune zu behalten. Es scheint, als ob irgendwer oder irgendetwas unser Projekt behindern will - erst das wochenlange Warten und dann, als endlich alles läuft: der Sturm.