Kaum
haben wir angefangen Daten zu sammeln und die ersten Pinguin-Tracks
zu berechnen auch schon wieder Feierabend. Dank eines south-easterlys
hat sich ein Tiefdruckgebiet über der Cook Strait festgesetzt
und uns gestern (Freitag, 18.08.) einen Sturm beschert. Nicht
nur, daß der Wind zu stark war um peilen zu können,
auch der strömende Regen machte unseren Peilambitionen
einen Strich durch die Rechnung. Also konnten wir uns nicht
um unsere beiden ausgestatteten Pinguine (Primus und
Primera) auf See kümmern. So ein Ärger!
Primus war gestern Abend dann im strömenden Regen
und enormer Brandung mitsamt dem Transmitter in die Kolonie
zurückgekehrt. Es goß vom Himmel hoch, als ich
mit Dave Houston gegen 19.30 Uhr den Transmitter von dem Pinguin
löste; der Transmitter saß optimal, das Tape hatte
sich nirgendwo gelöst und ließ sich im Gegenteil
ziemlich schwer von dem Vogel abfriemeln. Zwei Tage, seines
3-Tage-Trips haben wir somit mit unseren Peilantennen verfolgen
können (Resultate).
In der letzten Nacht schlief ich schlecht. Ständig wachte
ich auf und horchte, was der Sturm von sich hören ließ.
Ich mußte mich nicht sehr anstrengen: der Regen prasselte
ohne Pause weiter auf unseren Wohnwagen nieder und der Sturm
heulte permanent weiter. Heute morgen war dann das Vorzelt
unseres Wohnwagens unter Wasser. Mit langen Schritten tapste
ich durch den aufgeweichten Boden zum Auto. Ich fuhr zum Dead
Shark Beach, um zu sehen, ob unsere Antenne dort die Sturmböen
überlebt hat. Zwischen Oamaru und Pukeuri war der State
Highway 1 teilweise überflutet. Die Schafsweiden rechts
und links der Straße hatten sich in große Seen
verwandelt auf denen Enten durch den Regen paddelten.
Die Antenne stand noch und schien mit den Böen auch
kein Problem zu haben. Der Wind war merklich schwächer
als noch am Vortag. Vielleicht könnten wir mit Plastikplanen
einen Regenschutz bauen und heute auf Primera peilen, die
nach wie vor irgendwo da draußen auf See ist. Wir fuhren
also um 10 Uhr zum Gun Emplacement und versuchten unser Glück.
Doch schnell stellte sich heraus, daß der Wind, wenn
auch schwächer als gestern, zu stark ist um einen Regenschutz
zu bauen. Zudem soll der Wind gegen Abend wieder auffrischen.
So sitzen wir jetzt im Caravan und warten. Es fällt
mir persönlich schwer die gute Laune zu behalten. Es
scheint, als ob irgendwer oder irgendetwas unser Projekt behindern
will - erst das wochenlange Warten und dann, als endlich alles
läuft: der Sturm.
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