Seit Freitag, dem 21. Juli wohne ich nicht mehr
alleine in unserem "Forscher Wohnwagen" in Oamaru:
Stef, meine Freundin und erste Feldhelferin ist bei mir. Während
sie in den letzten Tagen mit ihrem Jetlag zu kämpfen
hatte, haben wir nichtsdestotrotz an unseren Antennen gearbeitet.
Nach den bescheidenen Ergebnissen der ersten
Testläufen mit Melanie Massaro, haben wir die Antennen
neu zusammengesetzt, alle Kabel neu verlötet und die
Antenne auf dem Gun Emplacement oberhalb der Kolonie neu aufgebaut.
Gestern und heute haben wir dann Peilungen durchgeführt.
Einer von uns beiden ist jeweils einen Tag mit zwei Sendern
an der Küste entlang gefahren und hat in bestimmten Abständen
mit einem GPS Empfänger den Winkel zur Antennenstation
in Beziehung zum wahren Norden bestimmt. Zeitgleich hat der
andere an der Antenne gesessen, gelauscht und versucht diesen
Winkel durch einpeilen der Sendersignale zu bestimmen. Und
die Ergebnisse sind vielversprechend: Stef hat bei ihren ersten
Peilungen im Schnitt 2° neben die Signale gepeilt, was
für einen ungeübten "Peiler" ziemlich
klasse ist. Heute habe ich gepeilt und hatte eine Genauigkeit
von 0.5° - d.h. ich habe im Schnitt den Winkel bis auf
0.5° bestimmen können - was ebenfalls prima ist.
Ferner habe ich am heutigen Tag endlich Tony
Tristram auf Arapawa Island
erreicht. Tony war vom ersten Moment an 100% hilfsbereit und
bot von sich aus sofort Unterkunft für die Antennengruppe
auf Arapawa Island an. Außerdem können wir eine
Hütte, die auf den Bergen steht als Tagesbasis benutzen
(vorausgesetzt unsere Antenne ist in Reichweite). Damit wäre
also das Problem der Unterbringung aller Feldhelfer in den
Marlborough Sounds gelöst: die Motuara Gruppe wohnt in
der DOC-Hütte, die Arapawa Gruppe auf Tony Tristrams
Farm.
Stef und ich werden am Wochenende in die Marlborough
Sounds hinauffahren, wo ich am Montag ein Meeting mit Bill
Cash vom DOC habe - ich brauche etliche Informationen wegen
der erforderlichen Genehmigungen für unsere Arbeit in
den Marlborough Sounds. Auf dem Rückweg nach Oamaru werden
wir am Dienstag Jana, Feldhelferin Nummer 2, in Christchurch
vom Flughafen abholen.
Was die Pinguine angeht, so ist nach wie vor
Geduld oberstes Gebot: beim letzen Monitoring waren 150 Pinguine
in der Kolonie. Die Zahlen sind also wieder erheblich angestiegen,
doch bislang sind noch keine Eier aufgetaucht. Außerdem
ist von "Lynn", dem Pinguin aus Nestbox a25,
- die sich bei einer Überprüfung der Datenbank als
männlich herausstellte, nach wie vor nicht wieder in
der Kolonie aufgetaucht. Damit fehlt also immer noch ein Dummy
Pinguin. Dave Houston sagte mir heute aber, daß er ein
"gut feeling" hat, daß es in den nächsten
10 Tagen losgeht. Wir werden sehen.
In der nächsten Woche werden wir in jedem
Fall weitere Peiltests durchführen und auch noch einmal
Sender auf dem Navy-Boot plazieren - diesmal hoffentlich mit
besseren Ergebnissen. Und dann, übernächste Woche,
können wir dann hoffentlich erste Pinguine mit Transmittern
ausstatten...
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