Das Tagebuch eines Forschungsprojektes
 
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NEUIGKEITEN - 28. Juli 2000

Seit Freitag, dem 21. Juli wohne ich nicht mehr alleine in unserem "Forscher Wohnwagen" in Oamaru: Stef, meine Freundin und erste Feldhelferin ist bei mir. Während sie in den letzten Tagen mit ihrem Jetlag zu kämpfen hatte, haben wir nichtsdestotrotz an unseren Antennen gearbeitet. Nach den bescheidenen Ergebnissen der ersten Testläufen mit Melanie Massaro, haben wir die Antennen neu zusammengesetzt, alle Kabel neu verlötet und die Antenne auf dem Gun Emplacement oberhalb der Kolonie neu aufgebaut. Gestern und heute haben wir dann Peilungen durchgeführt. Einer von uns beiden ist jeweils einen Tag mit zwei Sendern an der Küste entlang gefahren und hat in bestimmten Abständen mit einem GPS Empfänger den Winkel zur Antennenstation in Beziehung zum wahren Norden bestimmt. Zeitgleich hat der andere an der Antenne gesessen, gelauscht und versucht diesen Winkel durch einpeilen der Sendersignale zu bestimmen. Und die Ergebnisse sind vielversprechend: Stef hat bei ihren ersten Peilungen im Schnitt 2° neben die Signale gepeilt, was für einen ungeübten "Peiler" ziemlich klasse ist. Heute habe ich gepeilt und hatte eine Genauigkeit von 0.5° - d.h. ich habe im Schnitt den Winkel bis auf 0.5° bestimmen können - was ebenfalls prima ist.

Ferner habe ich am heutigen Tag endlich Tony Tristram auf Arapawa Island erreicht. Tony war vom ersten Moment an 100% hilfsbereit und bot von sich aus sofort Unterkunft für die Antennengruppe auf Arapawa Island an. Außerdem können wir eine Hütte, die auf den Bergen steht als Tagesbasis benutzen (vorausgesetzt unsere Antenne ist in Reichweite). Damit wäre also das Problem der Unterbringung aller Feldhelfer in den Marlborough Sounds gelöst: die Motuara Gruppe wohnt in der DOC-Hütte, die Arapawa Gruppe auf Tony Tristrams Farm.

Stef und ich werden am Wochenende in die Marlborough Sounds hinauffahren, wo ich am Montag ein Meeting mit Bill Cash vom DOC habe - ich brauche etliche Informationen wegen der erforderlichen Genehmigungen für unsere Arbeit in den Marlborough Sounds. Auf dem Rückweg nach Oamaru werden wir am Dienstag Jana, Feldhelferin Nummer 2, in Christchurch vom Flughafen abholen.

Was die Pinguine angeht, so ist nach wie vor Geduld oberstes Gebot: beim letzen Monitoring waren 150 Pinguine in der Kolonie. Die Zahlen sind also wieder erheblich angestiegen, doch bislang sind noch keine Eier aufgetaucht. Außerdem ist von "Lynn", dem Pinguin aus Nestbox a25, - die sich bei einer Überprüfung der Datenbank als männlich herausstellte, nach wie vor nicht wieder in der Kolonie aufgetaucht. Damit fehlt also immer noch ein Dummy Pinguin. Dave Houston sagte mir heute aber, daß er ein "gut feeling" hat, daß es in den nächsten 10 Tagen losgeht. Wir werden sehen.

In der nächsten Woche werden wir in jedem Fall weitere Peiltests durchführen und auch noch einmal Sender auf dem Navy-Boot plazieren - diesmal hoffentlich mit besseren Ergebnissen. Und dann, übernächste Woche, können wir dann hoffentlich erste Pinguine mit Transmittern ausstatten...