Gestern, 17 Uhr 15. Dave und ich schauen noch
mal bei der Pinguinkolonie vorbei. Ein paar Zuschauer sind
schon da. Zwei Pinguinkostüme torkeln durch die Gegend.
Denis, in seiner Funktion als Manager der Kolonie und automatisch
Hauptverantwortlicher des Pinguinrennens ist nervös.
Die Lichtschranke auf der Zielgeraden funktioniert nicht.
Aufregung und Panik machen sich breit.
Dave und ein Pinguinkostüm auf Beinen
Ich frage mich ob sich die Aufregung lohnt. Denn
es besteht eine gute Schangs, daß gar kein Pinguin aufkreuzt.
Während alles wie verrückt versuchen die Lichtschranke
wieder in Gang zu kriegen, klettert ein Fernsehteam zwischen
den Felsen umher und kommentiert hier und da. Wenn die wüßten...
Das Fernsehen turnt zwischen den Felsen
herum
Um der ganzen Aufregung zu entgehen machen Dave
und ich uns as dem und fahren mit zwei Wagen nach Dunedin.
Mein Chef Lloyd Davis hat uns zu einer Pisco (irgendein südamerikanisches
Teufelszeug) Party eingeladen. Meine letzte Fahrt in meinem
Toyota Carib 4WD; in Dunedin wird ihn Melanie, eine andere
Studentin von Lloyd übernehmen. In zwei Tagen werde ich
das Land verlassen und weiß der Henker wann ich wieder
herkomme (obwohl eine sehr gute Chance besteht, daß
ich hier mit nem Doktor weiter mache - in nicht allzuferner
Zukunft). In Dunedin angekommen klingelt Dave's Telefon. Es
ist Denis von der Kolonie und wie befürchtet ungeachtet
des gesamten Presseaufgebots und der ganzen Offiziellen beim
Pinguinrennen, ist nicht ein einziger Blauer an Land gekommen.
Denis ist anscheinend ganz schön am Ende. Zum Glück
hat er keinen Eintritt verlangt.
Dave und ich zucken mit den Schultern und tauchen
in Lloyds Party ein. Zum Glück versiegt die Piscoquelle
rasch, so daß zivil Wein und Bier getrunken wird. Wie
es sich gehört, wird eine Menge über Pinguine und
so weiter geschnackt. Klar, wir sind schließlich Full
Time Forscher :-). Dave war so in Dialogen vertieft, daß
er gar nicht dazu kam sich zu betrinken, s0 daß wir
nachts um halb drei noch den Heimweg nach Oamaru antraten.
Heute brachten wir dann einen ziemlich dürren
Yellow-eyed penguin nach Kaitiki, wo Janis Jones am alten
Moeraki Lighthouse so eine Art Pinguinklinik unterhält.
Zwie andere YEPs waren schon dort: ein dürrer Kandidat,
der wieder zu einem ordentlichen Kampfgewicht hochgepäppelt
wird und ein anderer mit einer Augeninfektion. Mit unserem
neuen sind's drei.
Dave und Janis Jones mit zwei angeschlagenen
YEPs
Dave friemelt ein wenig an den Flipperringen
der YEPs herum und dann ist unsere Arbeit hier getan. Und
mehr gibt es nicht zu berichten. Nicht, daß ich sonderlich
angeschlagen wäre, aber irgendwie scheint mir doch noch
der Pisco in den Adern zu hängen. Daher, auf Wiedersehen
und schönen guten Abend.
Dave richtet die Flipperringe der
YEPs
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